Das Leben von Hilde Weinberger Neuorientierung mit 60 |
War bisher die Ausbildung des eindrucksvollen Ensembles im Rahmen der Probenarbeit und in Sprechtechnik-Kursen erfolgt, so gründete Hilde Weinberger nun eine Theaterwerkstatt, um dort Körpererfahrung, Ausdruck, Raumerleben, Begegnung mit Partner und Objekt u. a. zu lehren. Zwischen 1972 und 1996 fanden im Theater im Werkraum rund 60 Premieren statt. Gespielt wurde österreichische und internationale zeitgenössische Theaterliteratur, es gab Uraufführungen, aber auch Neuinterpretationen von klassischen Stücken. Zunehmend dominierten Collagen und Frauenliteratur den Spielplan. Während ihrer Berufstätigkeit hatte Hilde Weinberger nur gelegentlich Rollen in ihren Inszenierungen übernommen. Nun betrat sie wieder öfter die Bühne des Theaters im Werkraum, vor allem in Monodramen von Aldo Nicolai, Märta Tikkanen und Jutta Heinrich. 1989 gab sie mit 76 Jahren ihr Filmdebut in einer Hauptrolle der schwarzen Komöde "Ach, Boris" von Niki List. Ihre letzte Inszenierung im Oktober 1996, wenige Monate vor dem Ausbruch ihrer schweren Krankheit, galt Hans Magnus Enzensbergers "Der Untergang der Titanic". Zur nächsten Seite: Die letzten Jahre |
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