Das Leben von Hilde Weinberger

Existenzkampf, materiell und künstlerisch

Und so begann eine Doppelbelastung, die zeigt, welch enorme Energie und Theaterleidenschaft Hilde Weinberger beseelte. Um den Büroalltag, den sie zeitlebens hasste, psychisch zu überleben, gründete sie 1956 in der Volkshochschule Ottakring das "Dramatische Studio". Zwischen 1957 und 1971 brachte sie dort 48 Premieren heraus. Das beeindruckende Ensemble spielte unter ihrer Regie zeitgenössische Werke ebenso wie Klassiker, der Spielplan reichte von Shakespeare über Schnitzler bis zu Tennessee Williams, Anouilh und auch neuen unbekannten Autorinnen und Autoren.

1961 wechselte Hilde Weinberger in ihrem "Brotberuf" in das Innenstadtpalais Palais Palffy auf dem Josefsplatz (berühmt als einer der Schauplätze des Films "Der dritte Mann"), wo sie als Büroleiterin des Generalsekretärs auch die Leitung des Wiener Film Clubs übernahm. Abends, nach dem anstrengenden Büroalltag, und an den Wochenenden widmete sie sich ihrer künstlerischen Arbeit im "Dramatischen Studio".

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