Die Regisseurin Hilde Weinberger

Studio der Hochschulen (1945 bis 1949)

Nach dem 2. Weltkrieg konstituierte sich die Österreichische Demokratische Studentenschaft als Interessensvertretung der Studenten. Bereits am 10. Mai wurde im Studentenhaus in der Kolingasse 19 eine Mensa eröffnet. Am 29. Mai 1945 konnten an der Philosophischen Fakultät die ersten Vorlesungen und Übungen stattfinden.

Der Leiter des Kulturreferates der demokratischen Studentenselbstverwaltung, Friedrich Langer, gründete das Studententheater "Studio der Hochschulen“, das im dritten Stock des Studentenhauses in der Kolingasse 19 seine Heimat fand.

Eine der ersten, die sich zur ehrenamtlichen Mitarbeit meldeten, war Hilde Weinberger, damals Studentin der Theaterwissenschaften und Germanistik. Sie übernahm im Kultureferat, das unter der Leitung von Friedrich Langer stand, die „Arbeitsgemeinschaft Studio der Hochschulen“.

Unter Hilde Weinbergers Regie spielte das Studio der Hochschulen als erstes Wiener Theater nach dem Zweiten Weltkrieg Werke von Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler, und zwar am 7. Juni im Festsaal des Studentenhauses in der Kolingasse "Der Tor und der Tod" und am 26. Juni 1945 in den Wiener Kammerspielen Szenen aus "Anatol".

Die Daten der Inszenierungen, für die Hilde Weinberger zwischen 1946 und 1949 im Studio der Hochschulen verantwortlich zeichnete, finden Sie auf der übernächsten Seite.

Neben Hilde Weinberger inszenierten im Studio der Hochschulen Friedrich Langer, Rudolf Muskovic, Alois Haderer, Kurt Radlecker, Fritz Lehmann, Bertl Petrei, Helmut Wagner, Wolfram Skalicki, Richard Eybner, Herbert Rischanek, Michael Kehlmann, Peter Weihs, Zdenko Kestranek, Karl Heinz Böhm, Rüdiger Schmeidel, Josef Schwimann, Max Meinecke, Kurt Julius Schwarz, Lona Dubois, Helmut H. Schwarz, Walter Davy, Hans Madin, Erich Neuberg, Franz Theodor Csokor und Helmut Qualtinger.

Das legendäre Studio der Hochschulen musste am 12. November 1950 aus finanziellen Gründen schließen, da die Hochschülerschaft nicht bereit war, die Schulden in der Höhe von 15.000 Schilling zu begleichen. Damit endete eine Erfolgsgeschichte. In nur fünfeinhalb Jahren hatten die theaterbegeisterten Studenten 70 Inszenierungen herausgebracht.